Sommergespräch in Pink

NEOSDer Kiebitzer hat sich gerade das Sommergespräch mit NEOS Parteiobmann Strolz angeschaut und kann sich mit seinen Kommentaren nicht zurückhalten. Fangen wir an mit generellen Kommentaren, dann folgt eine Liste von (Steh-) Sätzen, die dem Kiebitzer besonders aufgefallen sind, und zum Schluß gibt es eine Globalbewertung.

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Zum Format generell:
Viel zu gehetzt; es ist Sommer, es ist heiß, man sollte sich entsprechend Zeit lassen und auf weniger Themen ordentlicher eingehen. Auch ist das live-on-air Lösen von 8 Millionen Einzelproblemen zwar ganz nett, hat aber nichts mit Politik zu tun. Und wenn die “kritischen Intellektuellen” grade mal die gängigen Stammtischmythen wiederholen, hätte man sich die sparen können.

An Herrn Resetarits im speziellen:
Das Gegenüber ist Ihr Gast, nicht Ihr Gegner, auch wenn er politisch nicht dort steht wo Sie es tun. Man kann so ein Gespräch sicher respektvoller führen, ohne ständige Unterbrecherei und beinahe Anschreierei…
Und, wegen der 33 Milliardäre in Österreich – neidisch?

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  • Wir wollen, daß das Wasser in möglichst bester Qualität zu einem möglichst fairen Preis ankommt in den Haushalten.

Und das Problem dabei ist – daß das jetzt gerade nicht funktioniert? Ist dem Kiebitzer neu.

  • Arbeit ist auch sinnstiftend.

Völlig richtig! Sonst wäre es nicht so ein Stigma arbeitslos zu sein.

  • Pensionskorridor von 61 – 69 Jahren

Keine dumme Idee, es gibt wirklich Leute die länger arbeiten wollen als sie müßten. Und es würde die Frage eines Extra Frauenpensionsalters auch lösen. Eine (teilweise) Kostenübernahme für die Betriebe könnte man andenken. Die Hacklerregelung (eine die den Namen auch verdient) sollte man aber beibehalten.

  • Ich halte nichts von Zwangsmaßnahmen sondern von Anreizen.

Klingt sehr nett, aber… Des Kiebitzers Erfahrung mit Anreizen ist jene, daß für 20% das Zuckerbrot reicht, für die anderen 80% muß es schon die Peitsche sein. Und der Kiebitzer nimmt sich da nicht einmal selber aus – höchstens in 20% der Fälle.

  • Wir sind für keine neue Steuern solange wir die Blödsinnigkeiten nicht abgestellt haben.

Absolut lobenswert! Die Frage ist allerdings ob sich die Blödsinnigkeiten wirklich abstellen lassen bevor uns das Geld ausgeht…
Nochmal, extra für den Herrn Resetarits, weil in der Sendung ist das ja zu schnell gegangen für ihn: Was der Herr Strolz sagt, ist, daß man in das Faß Österreich oben nix hineinschütten braucht (egal wem man es wegnimmt) ohne erst unten den Boden abzudichten. Jetzt endlich kapiert?

  • 13. und 14. Gehalt soll in die übrigen 12 Monate einberechnet werden.

Okay, würde wohl die Lohnverrechnung vereinfachen. Hoffentlich weiß er, daß man für 13. und 14. weniger Steuern und SV zahlt. Das bleibt dann bei einer Einberechnung auch so, hoffentlich?

  • Wir sind Freunde des Eigentums.

Wenn man sich die österreichischen Konsumtempel so anschaut, überhaupt Samstags, steht er damit wohl nicht alleine da… Oh, es ging um Wohnungseigentum – nur blöd, daß sich gerade das nicht jeder leisten kann…

  • Wir wollen mit Profiten (Wohn-) Angebot schaffen.

Die Quadratur des Kreises! Auf der Anbieterseite ist der Profit am höchsten, je knapper das Angebot, bis zu dem Punkt halt wo gar keiner mehr zahlen kann. Mehr Angebot verringert also den Profit – ein privater Investor macht das nicht freiwillig, da muß schon der Staat lenkend eingreifen, ob dem Herrn Strolz das jetzt paßt oder nicht.

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TOP Meldung:

  • Irgendeinen der 2 Dinos wird’s schon brauchen.

(Auf die Frage mit wem man eventuelle Regierungsverantwortung übernehmen würde.)

NO-NA-NET Meldungen:
(Kleinigkeiten ausgetauscht, und es könnte von jedem kommen.)

  • Bildung ist wichtig.
  • (Seit 52 Jahren) Schulden und keiner macht was.
  • (NEOS) greift die Themen auf die sonst niemand aufgreift.
  • Mit der (FPÖ) tun wir uns schwer.
  • Wir wollen eine Strukturreform.

FLOP Meldung:

  • Die anderen wollen uns schlecht machen und an die Wand quetschen.

Paßt irgendwie nicht zur Eigenverantwortung anderen die Schuld zu geben…
Übrigens: Willkommen in der Politik.

FAZIT:
Herr Strolz ist ganz nett herübergekommen, eine gewisser Hang zum Unternehmertum und seinen Befürwortern steht offensichtlich im Parteiprogramm. Ganz am Schluß hat er ein bißchen hilflos dreingeschaut, wenn immer die anderen schuld sind und so; Resetarits war stellenweise aber auch unangenehm. Ein bißchen mehr Power Herr Strolz, ein bißchen mehr Ellbogentechnik, Sie wollen ja schließlich etwas durchsetzen. Durchwegs nette Politiker gibt’s nicht – oder nur bis zur nächsten Wahl.