Bonzene Büsten…

TirolDaß der Ahnenkult in Tirol ziemlich ausgeprägt ist, ist ja nichts Neues und sollte eigentlich niemanden groß überraschen. Was sich aber die ÖVP diesbezüglich gerade geleistet hat – im wahrsten Sinne des Wortes – hat trotzdem über die Landesgrenzen hinaus Schockwellen ausgelöst.

Es geht um eine Bronzebüste des früheren Landeshauptmannes Eduard Wallnöfer. Gut, nachdem Wallnöfer anscheinend zu Lebzeiten recht beliebt war, kann man das durchaus machen. Ob das unbedingt 2,70 m überlebensgroß sein muß, darüber kann man streiten, das ist aber nicht wirklich der Punkt.

Bezahlt wird der Spaß von der Tiroler Landesgedächtnisstiftung, was sich grundsätzlich sehr passend anhört. Daß der Vorsitzende dieser Stiftung ausgerechnet Wallnöfers Schwiegersohn ist – naja, wenn der Beschluß von allen getragen wird, ist das auch gerade noch in Ordnung.

Ob es allerdings in Ordnung ist, dafür die stolze Summe von 130.000 EURO auszugeben, wird gerade in diversen Medien heftig diskutiert. 130.000 EURO für ein Denkmal auszugeben, wo gleichzeitig überall in Tirol eingespart werden muß und auch wird, ist schon ein starkes Stück. Kein Wunder, daß sich die Leute darüber aufregen. Noch dazu wo der Geldverschwendungs-Verantwortliche offensichtlich gerade nicht auffindbar ist – der sucht wahrscheinlich ein Paar größere cojones bevor er vor die Presse tritt.

Freundlicher Hinweis des Kiebitzers – auch ganz sicher umsonst: Bei der derzeitigen Stimmungslage im Land Österreich generell und auch im Land Tirol sollte man bis auf weiteres von derartigen Aktivitäten absehen. Das Volk hält im allgemeinen nämlich nicht viel von “Geld-aus-dem-Fenster-schmeiß” Aktionen. Es sei denn, das Volk hat gerade selber genug Kuchen…