Diskriminierung in Kärnten

FPOEIn Kärnten gibt es zweisprachige Schulen in denen der Unterricht auf Deutsch und Slowenisch erfolgt. Das soetwas im Bundesland der Ortstafelversetzer überhaupt möglich ist, grenzt an ein Wunder, aber das ist eine andere Baustelle, die der Kiebitzer hier nicht wieder aufgraben möchte.

Auf alle Fälle sind jetzt an sechs dieser Schulen die Direktorenposten neu zu besetzen und die Ausschreibung besagt, daß zweisprachige Bewerber bevorzugt würden, was durchaus sinnvoll scheint. Aber, Herr Lobnig, stellvertretender Vorsitzender der Kärntner FPÖ, sieht das anders und steigt auf die Barrikaden. Von denen ruft er lautstark, daß es nicht anginge, daß einsprachige Bewerber diskriminiert würden. Die FPÖ Vizepräsidentin des Kärntner Landesschulrates setzt gleich nach mit der Bemerkung, daß zu einem modernen Führungsstil viel mehr als bloß Fremdsprachenkenntnisse gehören.

Der Kiebitzer pflichtet ihr da grundsätzlich bei, aber rein interessehalber würde er die Ausschreibung schon gerne sehen. Weil so wie die Heimatpartei das hinstellt, hört es sich an als hätten sie Angst, daß irgendein Straßenkehrer aus Klagenfurt das berufliche Upgrade seines Lebens bekommt, nur weil er in zwei Sprachen radebrechen kann anstatt in einer. Wenn man der FPÖ so zuhört ist die Ausschreibung offensichtlich ein Zweizeiler:

Zweisprachige BewerberInnen (Slowenisch, Deutsch) gesucht für leichte Bürotätigkeiten.
5 Tage Woche, ausschließlich vormittags, großzügige Urlaubsregelung.

Anscheinend ist weiter keine Rede von gewünschter Ausbildung, Erfahrung, Zusatzqualifikationen etc. wie das sonst üblich ist. Aber gut, wer weiß schon wie man in Kärnten an einen ordentlichen Job kommt.  Und vielleicht schließen die beiden obgenannten nur von sich auf andere, das soll schon einmal vorkommen.

Egal, das Beste hat sich der Kiebitzer für den Schluß aufgehoben. Der erwähnte Herr Lobnig sieht in der gegenwärtigen Ausschreibung nicht nur eine Diskriminierung, sondern auch eine “grobe Verletzung der Menschenrechte“.

Gut zu wissen. Was das heißen soll? Alles auf nach Kärnten – wo es ein Menschenrecht darstellt einen Job zu bekommen für den man nicht qualifiziert ist! Bleibt zu hoffen, daß die arme FPÖ mit dem Zuwandereransturm auch fertig wird…