Kaputte Wahlkarte

BundespraesidentVor ein paar Tagen hat der Kiebitzer seine Wahlkarte für die zweite Bundespräsidentenstichwahl erhalten. Es entbehrt nicht einer gewissen Tragik, daß die früh genug angekommen wäre um sie auf Staatskosten zurückzuschicken – hätte man die Wahl nicht verschoben. Aber da kann man jetzt nix mehr machen.

Immerhin kann der Kiebitzer den Verschiebungsgrund nun persönlich nachvollziehen, hat er doch auch ein defektes Wahlkartenkuvert zugeschickt bekommen: Auf einer Längsseite befand sich eine Öffnung von ca. 6 cm, bei genauerer Kontrolle zeigte sich auf der selben Seite noch eine weitere Schwachstelle weiter unten. Beide für sich genommen wären zu klein für eine Manipulation, hätte sich die Mitte allerdings auch noch gelöst, wäre der Austausch der eigentlichen Wahlkarte kein Problem gewesen. Wie schon im letzten Post erwähnt, wäre sich ein Austausch des Kuverts zeitlich nie ausgegangen, insofern ist die Wahlverschiebung durchaus gerechtfertigt.

Und wenn er schon dabei ist, möchte der Kiebitzer auch gleich dummen Gerüchten vorbeugen, er könnte jetzt zweimal wählen. Erstens steht auf dem äußeren Kuvert der Name des Kiebitzers, und auch die Adresse seiner Bezirkswahlbehörde ist schon vorgedruckt. Und zweitens steht sowohl am Kuvert als auch direkt am Stimmzettel der 2. Oktober als Wahltermin – insgesamt 5 Mal. Da müßte die Bezirkswahlbehörde schon aus lauter Analphabeten bestehen, daß so ein offensichtlicher Betrug nicht auffällt. Und dann wäre ergebnistechnisch alles möglich.