Putsch upside-down

SalzburgBeinahe hat man es übersehen, so schnell ist es gegangen: Mit einem kurzen, unangekündigten Ausflug nach Salzburg hat H.C. Strache die dortige FPÖ Führung entmachtet, nein, sogar aus der Partei entfernt. Was genau der Grund für diesen Coup war, ist nicht so ganz offensichtlich. Strache redet von “Hinterfotzigkeit” als würde er sich damit auskennen; anscheinend hielten die Salzburger mit ihrer Meinung nicht hinter dem Mönchsberg, und das (oder die) hat Strache halt nicht gepaßt, und schon mußten Köpfe rollen.

Mittlerweile herrscht Chaos in der Salzburger FPÖ: Die Abtrünnigen haben eine neue Partei gegründet, einige mehr haben gewechselt, wieder andere sind in den Schoß der Mutterpartei zurückgekehrt… Man kennt sich nicht aus. Sicher ist auf jeden Fall, daß dies, weil eine lokale Begebenheit, nur einen Sturm im Wasserglas darstellt und keine Parteispaltung – und damit Parteischwächung – auf Bundesebene nach sich ziehen wird.

Die Werte, für die die FPÖ so steht sind – und werden hoffentlich auch nie wieder – salonfähig. Aber wenn H. C. Strache so den harten Mann mimt, der “Probleme” nicht zerredet sondern aus der Welt schafft, dann ist das in der gegenwärtigen österreichischen Politlandschaft schon eine Ausnahme. Kein Wunder, daß man die wählt. Wie war noch der Spruch mit den Blinden und Einäugigen…?