Denk Mal!

WienPassend zur Diskussion über eine Heldenplatzumbenennung gibt es eine neue Meldung aus Wien: Im Donaupark ist ein Platz frei für ein Denkmal. Und weil man anscheinend schon allen würdigen Österreichern irgendwo gedenkt, schaut man – ganz multikulti und globalisierend – in die Ferne. In den Fernen Osten genauer gesagt, nach Vietnam.

Die Österreich-Vietnamesische Gesellschaft möchte dem Donaupark ein Denkmal für Ho-Chi-Minh spendieren, dem ehemaligen Führer der kommunistischen Partei Vietnams, der dort als Unabhängigkeitskämpfer verehrt wird, Personenkult und Lenin-inspiriertes Mausoleum inklusive. Na, dann paßt der Gute eh sehr schön in den Donaupark mit den Denkmälern anderer Freiheitskämpfer, hauptsächlich aus Südamerika, zum Beispiel für José Mari, José de San Martin, Simón Bolívar und andere.

Da ist es schon irgendwie blöd, daß wegen bzw. durch Ho-Chi-Minh etwa 1 Million Menschen getötet wurden, aber wenn es um die Freiheit eines Volkes geht sind das nur Nebensächlichkeiten. Und für das Denkmal im Donaupark macht das auch nix: Stellt man es halt gleich neben das für Che Guevara, der war ja auch nicht gerade zimperlich.

Der Herr Häupl wird das neue Denkmal als eine seiner letzten Amtshandlungen als Wiener Bürgermeister sicherlich gerne enthüllen. Und mit ein bißchen Glück dauert es keine 10 Jahre bis man auch den dritten “großen Praktiker des modernen Guerillakampfes” dort aufstellt: Für Mao Zedong macht Herr Häupl ganz bestimmt eine kurze Pause in seiner Politpension.

Nachtrag: Der Kiebitzer liest gerade, daß man das Projekt auf Eis gelegt hat. Was auf gut Deutsch heißt, daß man wartet bis genug Gras über die Sache gewachsen ist um das Denkmal dann still und heimlich doch noch aufzustellen. So funktioniert das halt in Österreich…