Email Affäre

BundespraesidentGestern war ein Feiertag in Japan. D.h. der Kiebitzer ist ein bissi später aufgestanden als normal, hat nach dem Duschen sein Teewasser aufgestellt und sich seinen privaten Emails gewidmet. 10 Sekunden später war er auf 180: Hat er doch glatt eine Werbemail von Norbert Hofer bekommen…

An spam ist man ja gewohnt, aber der Kiebitzer bekommt recht wenig – weil nämlich seine Privatadresse nur enge Freunde bekommen und eine Handvoll Stellen wo es um Notfallmaßnahmen geht: Das Pflegeheim der Eltern beispielsweise, oder die Botschaft. Für alles andere gibt es die Firmenadresse.

Stellt sich also die Frage, woher die FPÖ die Kiebitzer’sche Adresse hat; aus der Wählerevidenz, angeblich. Dann stellt sich als nächste Frage was irgendwelche Email Adressen dort überhaupt verloren haben. Und die letzte Frage wäre dann noch wieso Herr Hofer glaubt, er könnte mit diesen Adressen machen was er möchte.

Die einzige Frage, die sich nicht stellt, ist warum Herr Hofer so plötzlich und so knapp vor der Wahl die Auslandsösterreicher entdeckt hat. Weil sich nämlich seit dem 1. Wahlgang 13.000 mehr von uns ins Wählerregister eintragen haben lassen. Da hat jemand offensichtlich die Hosen gestrichen voll! Also, den Kiebitzer freut’s…

Zur allgemeinen Belustigung die Email und das Briefchen vom Herrn Hofer – kommentiert vom Kiebitzer.


Die Email:

Subject: Bundespräsidentschaftskandidat Norber Hofer – Ein Präsident für ALLE Österreicher
Norber??

Liebe Auslandsösterreicherin, lieber Auslandsösterreicher!

Die Wiederholung der Stichwahl für einen neuen österreichischen Bundespräsidenten naht.
Und wem haben wir das zu verdanken? Unserem HC, der so ein sauschlechter Verlierer ist.
Leider werden in der heißen Phase des Wahlkampfes vom politischen Gegner immer wieder unschöne und unwahre Gerüchte gestreut, die einer Richtigstellung bedürfen.
Weil ihr nie im Leben auf solche Ideen kommen würdet’s…
Ich bitte Sie daher, den in der Anlage übermittelten Brief unbedingt zu lesen.
Manche ungerechtfertigten Behauptungen werden dadurch eindeutig widerlegt .
Man beachte die Wortwahl: “ungerechtfertigt” und nicht “unwahr”! Außerdem, wenn man ungerechtfertigte Behauptungen widerlegt – sind sie dann gerechtfertigt?

Nehmen Sie auch diese Informationen mit zur Wahl
Das ist der Beweis: Da hat jemand nicht verstanden wie Auslandsösterreicher wählen… Nur ganz kurz (den Rest dürfen’s googeln): Der Kiebitzer geht nicht zur Wahl – also kann er auch nix dahin mitnehmen – die Wahl kommt zum Kiebitzer.
und entscheiden Sie selbst.
Also, das wäre dem Kiebitzer sonst nicht eingefallen…

Mit den besten Grüßen aus Ihrer österreichischen Heimat
Ing. Norbert Hofer
Er hat sein T wiedergefunden!
Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten der Republik Österreich


Das Werbeprospekt:

Sehr geehrte Österreicherin, sehr geehrter Österreicher!

Ich möchte mich als Kandidat für das höchste Amt der Republik an Sie wenden und Sie in diesem Zusammenhang um Ihre geschätzte Aufmerksamkeit bitten. Sie wissen sicher, dass der Verfassungsgerichtshof aufgrund diverser Unregelmäßigkeiten
…die seit zig Jahren kein Schwein gestört haben und die uns auch nicht gestört hätten wenn wir nur gewonnen hätten…
die Stichwahl für das Bundespräsidentenamt vom 22. Mai 2016 aufgehoben hat. Der neue Termin für die Wahl ist nun der 4. Dezember 2016. Aus diesem Anlass möchte ich darauf hinweisen, dass jede Stimme bei dieser Richtungsentscheidung zählt.
… besonders wenn’s eine für mich ist. Sonst lassen’s das Wählen gefälligst bleiben.

Als Auslandsösterreicherin oder Auslandsösterreicher können Sie mittels Briefwahl von Ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Leider musste die ursprünglich für Oktober vorgesehene Stichwahl in Österreich erneut verschoben werden, da dem für die Wahl zuständigen Innenministerium bei der Produktion der für die Briefwahl notwendigen Wahlkarten Fehler unterliefen. Meine Kritik an dieser Pannenserie wurde von etlichen Medien und politischen Mitbewerbern allerdings als eine Forderung nach einer Abschaffung der Briefwahl gewertet. Eine solche Interpretation ist jedoch völlig falsch.
Nocheinmal Wortwahl: “Interpretation”: Man hat mich bloß mißverstanden, ich sage Dir jetzt ganz genau was Du denken sollst. Daß ich meine Meinung nicht geändert habe, fällt Dir eh höchstens nach der Wahl auf.

Ich wollte niemals den Auslandsösterreichern ihr Wahlrecht entziehen. Selbstverständlich soll es für alle Österreicherinnen und Österreicher im Ausland weiterhin die Möglichkeit der Briefwahl geben. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand seinen Lebensmittelpunkt im Ausland hat oder sich einfach nur am Wahltag nicht in Österreich aufhält.
Interessant. Das hat sich im Juni noch ganz anders angehört (Zitat von diepresse.com)

Die FPÖ will weiterhin die Briefwahl abschaffen oder zumindest reformieren, weil sie sie für "missbrauchs- und manipulationsanfällig" hält. Es brauche "unbedingt eine Änderung und ich sage am besten die Abschaffung der Briefwahl", erklärte Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache am Dienstag.

Oder ist das ein “Farage”: “ICH habe niemals, das machen nur die anderen!!” Wie auch immer, im September standen die Zeichen noch voll auf Abschaffung der Briefwahl (Zitat von fpoe.at!)

„Jeder Österreicher hat ein Recht darauf, dass seine Stimme bei der Wahl gezählt wird. Sollte das aufgrund der bekannten Pannen bei den Briefwahlkuverts nicht gewährleistet sein, so muss man überlegen, diesmal einvernehmlich auf die Briefwahl zu verzichten“, so FPÖ-Kandidat Norbert Hofer.

Diese Klarstellung ist mir gerade gegenüber unseren Landsleuten im Ausland sehr wichtig. Es ist für unsere Demokratie unerlässlich, dass gerade die unser Land in der Welt repräsentierenden Bürgerinnen und Bürger am politischen Willensbildungsprozess in Österreich teilnehmen.
… ganz besonders wenn sie FPÖ wählen. Die anderen sollen gefälligst auf’s Wählen verzichten.

Denn Sie und alle anderen im Ausland lebenden Österreicherinnen und Österreicher sind eine einzigartige Visitenkarte unseres wunderbaren Landes. Sie sorgen täglich durch Ihre persönlichen Kontakte im Ausland für ein positives Image Österreichs und verdienen gerade deshalb mehr Aufmerksamkeit. Durch Ihr Verhalten schaffen Sie Erfahrungswerte und vermitteln oftmals einen ersten Eindruck von Österreich. Davon profitieren letztendlich alle unsere Landsleute beim Besuch Ihrer „zweiten Heimat“.
Der Kiebitzer verbreitet zur Zeit ein positives Image Österreichs indem er auf Nachfrage versichert, daß nicht alle Österreicher Nazis sind, und daß der Kiebitzer alles getan hat – und weiterhin tun wird – um diese Idioten von der Macht fernzuhalten. Gern geschehen.

Mir ist das Ansehen Österreichs in der Welt zudem sehr wichtig.
Schon wieder Wortwahl: Die Welt ist nicht Europa – Merkel und Juncker kann man offenbar locker anpissen…

Für den Fall meiner Wahl zum Bundespräsidenten möchte ich aktiv auf sämtliche Staatsoberhäupter zugehen und Österreich würdig vertreten.
… ganz im Gegensatz zu diesem van der Bellen.

Ein Schwerpunkt meiner Präsidentschaft wird auch die Unterstützung österreichischer Firmen im Ausland sein. Ich möchte bei meinen zukünftigen Staatsbesuchen dafür sorgen, dass österreichische Unternehmer im In- und Ausland erfolgreich wirtschaften können und dadurch Arbeitsplätze schaffen.
Vor allem im Ausland, wo diese Firmen tätig sind?? Oder kommt dann eine große “Heim ins Reich” Bewegung für alles was auch nur ansatzweise erfolgreich ist?

Ich möchte als Präsident ein ständiger Botschafter für unsere innovativen Wirtschaftstreibenden in aller Welt sein.
Das muß wirklich nicht sein…

In diesem Sinne bitte ich Sie um Ihre Unterstützung meiner Ideen und Vorschläge. Denn gemeinsam können wir das Ansehen Österreichs im Ausland stärken und verbessern.
Gemeinsam? Auf Ihre Unterstützung diesbezüglich kann der Kiebitzer gerne verzichten.

Ich danke für Ihr Interesse an der österreichischen Politik und verbleibe mit meinen besten Wünschen!
Ihr
Ing. Norbert Hofer
Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten der Republik Österreich