22 Wochenstunden

Die Stadtregierung in Wien hat offensichtlich zu viel Geld. So um die 20 Millionen zu viel. Naja, es kann schon einmal passieren daß man das Budget nicht ganz im Griff hat, meistens findet man eher Löcher als Berge, also kann man sich hier durchaus solidarisch freuen. Jetzt stellt sich natürlich die Frage was man damit machen soll. Klar gibt man es aus, schließlich muß man an die nächsten Wahlen denken, und nachdem wohl niemand mit einer Idee für eine neue Fußgängerzone oder zumindest ein paar randomisierten Bürgerbefragungen aufwarten konnte, hat man sich ein neues Spielfeld ausgesucht: Bildung.

Für so 20 Millionen im Jahr kauft man also für die Wiener Pflichtschulen, bzw. deren bedürftige Schüler, Nachhilfeunterricht. Das hört sich unglaublich viel an, wenn man aber dann ein bißchen rechnet, bleibt dann pro Wiener Pflichtschule ein (zusätzlicher) Lehrer übrig, der dann für sämtliche Schüler dieser Schule 22 Wochenstunden (zusätzlich) aufwenden kann. Oder, anders gerechnet: Pro Schule und Schulstufe etwa 4,5 Stunden zusätzlich pro Woche, in denen das nochmal extra geübt wird, was im Unterricht bereits durchgenommen wurde. Nachhilfeunterricht eben.

Viereinhalb Stunden pro Schulstufe… Da war doch schon mal irgendwas… ist schon länger her… Wart, gleich fällt’s dem Kiebitzer wieder ein… Ha, genau, das wars:

Samstagsunterricht.

Der Kiebitzer outet sich da gleich als ganz alter Vogel und bemerkt, daß er zu seiner Schulzeit noch Samstagsunterricht hatte, so 4 bis 5 Stunden. Und wenn er etwas tiefer im Gedächtnis schürft, ist ihm gerade noch erinnerlich, daß besonders in der Volksschule der Samstagsunterricht darin bestanden hatte, noch einmal zu üben was man von Montag bis Freitag so gelernt hatte, oder hätte lernen sollen.

Wie wär’s, das könnte man doch wieder einführen? Wird vielleicht etwas teurer das flächendeckend zu tun, aber hey, wir haben ja eh vor in Bildung zu investieren! Oder hat der Kiebitzer da etwas falsch interpretiert?