Sommergespräch in Grün

GRUENEDas dritte Sommergespräch, diesmal mit Eva Glawischnig – und Peter Resetarits ist beinahe handzahm geworden. Da gab es eine Handvoll von Aussagen, bei denen sich der Kiebitzer etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte, etwas mehr Nachbohrerei. Na, vielleicht das nächste Mal…

  • Es ist etwas anderes ob Du nur an den Hoffnungen gemessen wirst oder an dem was Du dann machst.

Auch schon draufgekommen? Und wieso sind die Leute (nach 28 Jahren Grüne im Parlament und 4 Jahren in der Wiener Stadtregierung) immer noch auf Hoffnungen angewiesen?

  • Zur Mahü

Die Handelstreibenden auf der Mariahilfer Straße durften sich anscheinend “einbringen” in die Planungen, über die Wirtschaftskammer etc. Daß sie dann bei der endgültigen Abstimmung nicht mitmachen durften ist ihr anscheinend wurscht. Aber Hauptsache, sie ist für eine Beteiligung der Bürger bei Planungsprozessen.

  • A Mensch is a Mensch

Grundsätzlich hat Glawischnig schon recht, daß viele der angesprochenen Probleme jene des Miteinanders sind und nicht jene der Herkunft. Wie man allerdings in einem Kindergarten oder in einer Schule, wo sich 80% der Kinder auf Türkisch, Kroatisch,… unterhalten können, (auf) Deutsch unterrichten soll, darauf ist sie nicht weiter eingegangen. Und daß muttersprachlicher Unterricht (wie immer wieder von grün-linken Bobos angedacht) einer Integration nicht unbedingt förderlich ist, hat sie auch praktischerweise verdrängt.

  • Es gibt keinen Grund zu glauben wir leugnen persönliche Erlebnisse .

Schön, daß sie derlei Probleme auch selber wahrnimmt. Allerdings sieht sie bei Ghettobildungen die Stadtregierungen in der Pflicht – weiß das Frau Vassilakou auch schon? Falls ja – was ist denn seither passiert? Schließlich ist Frau Vassilakou seit 4 Jahren in Wien zuständig für Stadtentwicklung, unter anderem.

  • Austrodschihadisten

Man kann so erschüttert sein wie man möchte, das alleine wird unsere hausgemachten Dschihadisten nicht davon abhalten nach Syrien etc. zu reisen, schon gar nicht wo man anderweitig immer gerne auf “multikulti ist super” macht. Immerhin verwendet Glawischnig hier “volle Härte des Gesetzes”, und daß der Kiebitzer von einer Grünen jemals das Wort “Asylstatusaberkennung” hören würde, hätte er sich auch nie träumen lassen.

  • Pensionen

Die Idee mit der Grundpension und einer zusätzlichen einzahlungsabhängigen Erhöhung hört sich nicht schlecht an. Eine Deckelung mit 3000 EUR findet der Kiebitzer auch machbar, die Leute die es sich offensichtlich leisten können, sorgen eh anders vor. Den Hinweis auf den großen Pensionskuchen der ungerecht verteilt würde war allerdings unnötig. Pensionen sind eine Versicherungsleistung, wer mehr einzahlt, bekommt auch mehr, das ist halt vom Modell her nicht fair; genausowenig wie es Leute gibt die sich einen Ferrari leisten können während andere mit einem Golf herumnudeln.

  • Die Leute sollen möglichst billig arbeiten ist nicht mehr.

Sehr schöner Sager! Auch der Kiebitzer findet einen generellen Mindestlohn von 8,50 EUR pro Stunde sehr wünschenswert. Dann wird der Billa halt ein bißl teurer, aber die Leute können sich den dann auch leisten.

  • Zur Lohnsummensteuer

Liebe Frau Glawischnig, die Lohnsummensteuer gibt es seit 1994 nicht mehr… Fairerweise muß man sagen, daß man  – ganz österreichisch – die einfach in Kommunalsteuer umbenannt hat und im wesentlichen so weitermacht wie vorher. Allerdings, wenn Sie wirklich auf eine Entlastung der Unternehmer Wert legen, dann könnte man ja die Wiener Dienstgeberabgabe abschaffen. Die zahlt jeder Unternehmer in Wien, es sind im Moment 2 EUR pro Mitarbeiter pro Kalenderwoche. Aber gut, der Kiebitzer sieht schon, zu den 60 Millionen die das pro Jahr – immerhin zweckgebunden für den Ausbau der U-Bahn – in die Kasse des Wiener Verkehrsbeauftragten spült, sagt man nicht nein. Auch wenn jener Verkehrsbeauftragte gerade die Frau Vassilakou ist.

  • Wir haben eine Steuerschieflage zwischen Steuern auf Arbeit und Vermögen.

Das nehmen wir einmal so hin, wirkliche Lösungen wurden allerdings nicht angeboten. Interessant auch, daß es unter “Fairness” läuft, wenn die reichsten 37.000 Haushalte die steuerliche Entlastung von 50% der ärmsten finanzieren sollen. Die Bemerkung auf das Kommentar von Herrn Resetarits mit den “komplizierten Stiftungskonstrukten, wo man nicht reinkann” war andererseits sehr bezeichnend: “Ja, und?”. Übrigens, Frau Glawischnig, wäre der Kiebitzer einer dieser 37.000 Haushalte in Österreich, und käme es ihm darauf an, seine Steuerlast zu erleichtern – er würde sein Geld sicher nicht in der EU parken. Da würde er sich ja glatt ein Beratungshonorar von Karl-Heinz Grasser leisten…

  • Es gibt für uns nur Erneuerbare und Energiesparen

Findet der Kiebitzer sehr löblich. Interessant, daß fossile Energieträger weltweit viel stärker gefördert werden als erneuerbare. Das liegt wahrscheinlich daran, daß in diesem Bereich immer noch sehr viele Menschen arbeiten, die man nicht unbedingt auf die Straße setzen möchte. Auf alle Fälle denkt der Kiebitzer, daß man sich zuerst auf Österreichs Probleme konzentrieren sollte wenn es um Lösungen geht. Die Welt muß dann halt bis nächste Woche warten.

TOP Meldung

  • Diesen konkreten Fall kann ich nicht lösen, ehrlich nicht.

Schön das so offen zuzugeben.
Die TOP Meldung der ganzen Sendung war allerdings die von der Ottakringer Pensionistin: “I brauch’ ka Parkpickerl, I hob a Garage. Seit 40 Jahr‘.” Herrlich!

NO-NA-NET Meldungen:
(Kleinigkeiten ausgetauscht, und es könnte von jedem kommen.)

  • Lebensqualität in der Stadt ist uns wichtig.
  • Wir sehen den Schutz unserer Lebensgrundlagen als Grundauftrag.
  • Alle Kinder müssen zu Schuleintritt genügend gut Deutsch sprechen.
  • (Diejenigen, die junge Leute verhetzen und anwerben) sind die, gegen die man mit voller Härte vorgehen muß.
  • Wir brauchen eine Pensionsreform.

FLOP Meldung

  • Unser Wille, Vorschläge zu machen ist jedenfalls da…

…wenn uns bloß gute Vorschläge einfallen würden, jenseits von “dagegen” halt…

FAZIT:
Das war bislang das schwächste Sommergespräch. Sowohl Frau Glawischnig als auch Herr Resetarits wirkten unglaublich farblos, beinahe uninteressiert. Frau Glawischnigs langweiliges Lächeln blieb aufgesetzt, sie hat keine konkreten Lösungen für irgend etwas angeboten, auch hatte der Kiebitzer den Eindruck, daß auf die Probleme der Studiogäste nicht einmal ansatzweise eingegangen wurde. Kein Wunder, daß bei/mit den Grünen nichts weitergeht, wenn die alle so verschlafen und orientierungslos sind. Es wurde hier auf diesem Blog ja schon einmal erwähnt (übrigens auch im Zusammenhang mit den Grünen): Wenn man es allen recht machen möchte, sollte man die Finger von Politik lassen.