Unser neuer alter Bundespräsident

Bundespraesident

Die Wahl zum Bundespräsidenten ist vorbei – gut is’ g’angen, nix is g’schehn – und der Kiebitzer ist fast enttäuscht. Da hat er sich mit Schilcher und Knabberzeugs eingedeckt und auf eine lange Nacht vorbereitet, und dann war bei der allerersten Hochrechnung alles vorbei. Irgendwie war das auch zu erwarten, deshalb sind wohl viele gleich zu Hause geblieben.

Und trotzdem schreibt der Standard mit großer Begeisterung “die anhaltende Spaltung der Gesellschaft” herbei. Und die Herren Rosenkranz und Grosz reden von einer “Abwahl des Systems”, weil 45 % den van der Bellen nicht gewählt haben. Dass im Gegenzug über 80 bzw. sogar 95 % der Wähler die beiden rechten Recken nicht gewählt haben, hat keinen großen Eindruck auf sie gemacht.

Da hätten die ORF Reporter ruhig etwas nachhaken dürfen; auch die Frau Maurer, die bei der ersten Stellungnahme der Klubchefs sämtlichen Fragen weiträumig ausgewichen ist, hat man nicht zurück in die Spur gebracht. Aber gut, man kann ja den Armin Wolf nicht überall hinschicken, leider.

Überrascht hat den Kiebitzer, wie so viele andere auch, der Erfolg des Herrn Wlazny. Aus dem Stand 8 % zu erreichen ist kein Bemmerl. Am Kiebitzer ist der Herr bislang spurlos vorübergegangen; er scheint allerdings – dem Spaßimage zum Trotz – sehr vernünftige Ansichten zu habe. Sollte Wlazny sich der nächsten Nationalratswahl stellen, wird der Kiebitzer definitiv genauer hinschauen.