Erleichterung

Frank hat die Bühne verlassen. Das war absehbar, genauso wie das steile Eintauchen der Partei in interne Querelen und der Sturzflug in die Bedeutungslosigkeit. Da ist es nicht verwunderlich, daß man sich des Mottos erinnert “Any  news is good news as long as it is in the news”. Anders kann sich der Kiebitzer die Meldung des steirischen TS nicht erklären – ein leichterer Zugang zu Schußwaffen für Unbescholtene (rein zwecks Verteidigung) wird da propagiert.

Der Kiebitzer – schon länger im Ausland und nicht ganz so up-to-date – wundert sich: Was ist passiert? Ziehen Horden aus dem Osten plündernd durch Österreich auf der Suche nach Jobs? Schlagen sich rechte Verbindungen jetzt nicht mehr privat sondern auch öffentlich auf der Straße? Oder hat gar die Schweiz endlich von ihrem Recht Gebrauch gemacht und sich gegen Österreich verteidigt?

Aber nein, nichts dergleichen, keine Panik! Der Grund für das erhöhte Sicherheitsbedürfnis des TS ist die geplante Schließung von Polizeidienststellen im ganzen Land.

Aha.

Also, des Kiebitzers Zusammentreffen mit Ordnungshütern im In- und Ausland beschränkte sich bis dato auf (moralische) Unterstützung nach Blechschäden, Ermahnungen wegen Radfahrens ohne Licht und die Bezahlung von Strafzetteln wegen Parkzeitüberschreitung.

Aber gut, vielleicht hat der Durchschnittsösterreicher ja andere Erfahrungen gemacht, solche, wo der Gebrauch einer (Dienst-) Waffe unausweichlich und von Nöten war. Und wer weiß, vielleicht ist ja wirklich angebracht, den nächsten, der dem Kiebitzer an der Ampel ins Heck zu rutschen droht gleich an Ort und Stelle zu exekutieren. Rein verteidigend, natürlich. Welch unglaubliche Erhöhung der Verkehrssicherheit wenn einmal keiner mehr Auto fährt!

Aber gut, das TS wollte ja nur zur Diskussion anregen. Grundsätzlich eine gute Idee, aber vielleicht ist dieses Thema in Österreich nicht ganz so abendfüllend, vom praktischen Nebeneffekt es in die Schlagzeilen geschafft zu haben, einmal abgesehen.

Aber meine Damen und Herren des TS, dafür gibt es doch wesentlich gehaltvollere Alternativen, die nicht innerhalb von ein paar Tagen totgeschwiegen werden. Wenn sich schon der Lächerlichkeit preisgeben, dann bitte mit einem schönen Sex- und/oder Bestechungsskandal zum Beispiel. Im Notfall kann man auch auf eine Parteispaltung zurückgreifen. Damit haben die meisten Mandatare ja Erfahrung.