Es ist Anfang Februar, und die BAWAG hat ihr Pilotprojekt zu Islamic Banking gestartet. Dabei werden keine fluktuierenden, prozentabhängigen Zinsen verrechnet, sondern stattdessen Fixbeträge verlangt, und Kreditkarten gibt es anscheinend auch keine. Darüber hinaus sind Investitionen in gewisse Bereiche ganz verboten, zum Beispiel in Prostitution, Pornografie, aber auch in Herstellung, Verarbeitung und Verkauf von Alkohol und Schweinefleisch. Besonders hervorzuheben is hier das Verbot von Investitionen in Waffen und Kriegsgüter, während es offensichtlich kein Problem darstellt, selbige zu kaufen und zu verwenden…
Kaum wurde die Geschichte ruchbar, wurde die Bank von jenen selbsternannten Hütern des Abendlandes, die sich hauptsächlich im Internet ihrem Heldentum hingeben, mit Bösartigkeiten und Drohungen, die bis hin zur Kontoauflösung reichten (wir sind schließlich in Österreich), eingedeckt. Nana, keine Panik! Wenn sich die Herrschaften wirklich so übervorteilt fühlen, können sie ja selber ein Islamisches Konto eröffnen. Laut BAWAG steht es jedem offen, Kopftücher oder das Aufsagen der Shahada, des islamischen Glaubensbekenntnisses, sind nicht erforderlich. Persönlich würde der Kiebitzer davon allerdings abraten, schließlich ist die BAWAG ein gewinnorientiertes Unternehmen und kein mildtätiges. Dementsprechend geschmalzen werden diese Fixkosten schon ausfallen. Irgendwo war da von über 30 EUR Kontogebühren pro Monat die Rede, soviel zum Thema “Wucher nicht erlaubt”.
Dem Kiebitzer ist diese Sache also wurscht. Er kann sich des Eindruckes einer gewissen Anbiederung an die Muslime in Österreich allerdings nicht erwehren. 600.000 gibt es in Österreich, und die BAWAG erhofft sich wohl neue Kunden, weil die ja alle bis jetzt kein Bankkonto hatten… Naja, wenn diese 600.000 genauso muslimisch sind die wie 5.2 Millionen Katholiken in Österreich katholisch, dann ist ja vermutlich nicht ganz so viel Geschäft dahinter wie erhofft.
Und zusätzliches Geschäft ist wohl der einzige Grund für die BAWAG, Islamic Banking anzubieten. Schließlich sind Profit und Moral keine guten Bettgenossen, wie man seit Jahren weiß. Dafür braucht man sich ja nur das Verhältnis westlicher Firmen und Staaten zu folgenden Zeitgenossen anschauen: China, Saudiarabien, verschiedene Staaten Zentralafrikas und Südamerikas,…