Don’t Smoke!

Ohne KategorieDas “Don’t Smoke!” Volksbegehren, dessen Eintragungsfrist vor vier Tagen begonnen hat, scheint alle Rekorde zu brechen. Gestern schon waren die 100.000 Stimmen erreicht, die ein Volksbegehren in den Nationalrat bringen – Respekt!

Und das, obwohl sich das Innenministerium wieder einmal nicht mit Ruhm bekleckert hat. Wie oft ist denen in den letzen paar Tagen der Server abgestürzt? Da sind die Leute endlich heiß darauf, FÜR etwas ihre Stimme abzugeben, und dann werden sie “aus technischen Gründen” davon abgehalten. Gut, die Eintragungsfrist ist ja noch nicht vorbei, aber verdammt peinlich ist das schon. Insbesondere, weil das Innenministerium eigentlich eh schon genug Wahlpannen hinter sich hätte…

Die kleinen Leute in Österreich sind also offensichtlich für ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie. Und was sagt die FPÖ dazu? Die Parteilinie, vertreten von ihrer Gesundheitssprecherin Belakowitsch  hört sich sehr verdächtig an nach einem “Leckts uns am Arsch”: Man werde sich “auf die Meinung der Bevölkerung stützen” (anstatt sie einfach umzusetzen), und “Sollte sich das wirklich die Bevölkerung wünschen, ist das nicht ausgeschlossen” (wie groß ist eine “wirkliche” Zahl denn – Ergebnis plus 10000 oder so?), und es “darf keine Denkverbote geben” in der Sache.

Denkverbote braucht man auch nicht, weil es nichts zu denken gibt: Der Souverän spricht gerade laut und deutlich, das hat man umzusetzen. Ist ganz einfach. Stattdessen fängt man in der FPÖ  – nicht vergessen, das ist die “Partei der kleinen Leute” – schon vorsorglich damit an, die Leute darauf einzustimmen, daß man ihnen zwar zuhört – ja eh, schon, so irgendwie halt – aber man trotzdem etwas anderes machen wird, falls das Ergebnis nicht paßt. Und das alles nur, weil unser H.C. zu faul ist, seinen Hintern vor die Wirthaustür zu stellen, wenn er eine Tschick braucht… Jaja, der kleine Mann H.C. ist sich halt immer noch selbst am nächsten.

PS: Ist eigentlich irgendwas mit unserem Bundeskanzler? Weil von dem hört man in der letzten Zeit überhaupt nichts zu irgendwelchen innenpolitischen Themen. Der Kiebitzer hofft inständig, daß Kurz nicht versucht, einen Schüssel zu ziehen, sondern daß es ihm bald wieder besser geht und er seine Stimme wiederfindet, der arme Kerl.

Nachtrag: Der Kiebitzer peckt sich ab! Kaum hat er obiges geschrieben und in den Äther geschickt, schon macht die nächste Meldung von Frau Belakowitsch die Runde: “Das Volksbegehren ist unseriös!” Und für den Rest der Freiheitlichen gilt nach wie vor das was im Regierungsprogramm steht, koste es was es wolle. Das ist halt das Blöde an direkter Demokratie: Daß es glatt Leute gibt, die anderer Meinung sind…

Hoffen wir halt (schon wieder einmal), daß sich die Leute bis zur nächsten Wahl merken, wie mit ihnen umgegangen wird.