Finaler Rückzug

Team StronachDie Ankündigung Frank Stronachs sich aus der österreichischen Politik zurückzuziehen, hat den Kiebitzer doch einigermaßen verwundert: Hat er das denn nicht schon längst? Von einem Rückzug aus dem Tagesgeschäft war schon vor zwei Jahren oder so die Rede, wobei sich diesbezüglich die Frage stellt, ob er an diesem jemals ernsthaft beteiligt war. Weil als Auslandsösterreicher tut man sich schwer, in Wien Politik zu betreiben… Aber egal, Frank geht und nimmt seine Partei – bzw. deren Namen – gleich mit, wie er sagt weil er sich nicht ständig in der Zeitung lesen möchte. Das ihn das jetzt auf einmal stört findet der Kiebitzer auch ein bisserl komisch, aber gut, man wird ja älter und immer weniger fotogen.

Das Politexperiment Team Stronach ist also beendet. Natürlich sehen das die verbliebenen Mandatare anders, da wird von einer Wiederauferstehung unter neuem Namen geredet etc. Nachdem die Partei allerdings seit ihrer Entstehung von wiederkehrenden Selbstauflösungserscheinungen gequält wurde, kann man diese Aussagen getrost unter dem Wort Schwanengesang zusammenfassen.

Frank Stronach verabschiedet sich nach Kanada, um knappe 30 Millionen ärmer, aber vielleicht auch ein bißchen weiser. Nur so als Hinweis für den nächsten, der in Österreich Geld loswerden möchte: Eine Partei kann man halt nicht aufbauen wie eine Firma, top-down. Zuerst müssen die Leute da sein, dann kann man (Partei-) Strukturen dazubasteln. Zum Maximo Leader wird man nicht indem man sich Untergebene kauft.

Was aus diesen wird steht in den Sternen. Immerhin, um Robert Lugar muß man sich keine Sorgen machen; als geborener Opportunist wird er sicher bald ein warmes Platzerl finden. Wahrscheinlich wieder in der Heimatpartei, der FPÖ. Bei denen hätte er sich in der letzten Zeit nämlich eh genug angebiedert.