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Corona Ostergeschenk

Ohne KategorieUnsere Regierung ist mit ihren Maßnahmen zur Eindämmung der Covid19-Pandemie zufrieden. Die Quarantäne in Tirol wurde gerade aufgehoben, und nach Ostern soll schrittweise der Normalzustand wiederhergestellt werden. Gottseidank kann man dazu nur sagen, weil damit gewisse Ideen hoffentlich in diesem Zustand stecken bleiben und nicht verwirklicht werden.

Obwohl, die Sache mit der verpflichtenden Überwachung der Österreicher mittels App ist noch nicht völlig vom Tisch, überhaupt wo das Rote Kreuz dankenswerter Weise so eine App entwickelt hat. Und diverse Dinge wie längerandauernde Reisebeschränkungen wurden auch ventiliert, wobei es in einem freien Europa bzw. einer freien Welt schwierig werden dürfte, das auch durchzuziehen. Gut, eine Reihe von Fluglinien haben ihren Betrieb ohnehin bis auf weiteres eingestellt, da ist das im Moment kein vordringliches Problem.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Lage wirklich nachhaltig entspannt und dass die momentane Ruhephase nicht nur die Ruhe vor dem Sturm darstellt.

Matura ausfallen lassen – wieso?

Ohne KategorieDie Schulen sind zu, nicht nur in Österreich, sondern in mehr als 130 Ländern weltweit. So lange werden die Kinder zuhause unterrichtet, und je nach persönlichem Einsatz aller Beteiligten im Schüler-Lehrer-Eltern Triumvirat funktioniert das besser oder schlechter oder auch gar nicht. Das ist natürlich ein Problem, und die Lösung diverser “Experten” sieht so aus, dass man Test, Schularbeiten und Abschlußprüfungen wie die Matura einfach ausfallen lässt dieses Jahr.

Gut, teilweise versteht der Kiebitzer den Vorschlag sogar. Jüngere Kinder müssen entsprechend zum Lernen motiviert werden und brauchen auch gewisse Rahmenbedingungen wie einen fixen Stundenplan. Räumliche Trennung von zuhause macht häufig auch einen Unterschied. Und auch die involviertesten Eltern können von Pädagogik keine Ahnung haben – wozu auch, dafür gibt es ja die Schule.

Bei der Matura sieht der Kiebitzer das allerdings völlig anders. Die ist nicht umsonst eine “Reifeprüfung”. Da reden wir schließlich von 18/19jährigen, die die Pflichtschule schon längst hinter sich haben und genug Eigenmotivation aufbringen sollten um sich selbstständig hinzusetzen und den Maturastoff zu lernen. In “normalen” Jahren ist das ja auch nicht großartig anders.

Man darf nicht vergessen, dass die meisten Absolventen einer höheren Schule ein halbes Jahr nach der Matura ein Studium beginnen möchten. Wenn man die noch an der Hand zur Matura leiten muss, brauchen die auf der Uni gar nicht erst immatrikulieren. Dort ist der Umfang jeder einzelnen Prüfung mit dem der Matura zu vergleichen, wenn man das nicht schafft, braucht man gar nicht erst anzutreten.

Natürlich leben wir im Moment in einer Ausnahmesituation. Dem darf auch Rechnung getragen werden, auf allen Seiten. Man könnte die Matura etwa auf mehrere Termine aufteilen – heute Mathe und Deutsch und in 2 Wochen Englisch und wasweissich. Oder man könnte die schriftliche Matura überhaupt erst im August stattfinden lassen. Dann müssten auch die Unis mit ihren Aufnahmsprüfungen flexibler sein, terminlich zumindest. Oder die Nachfrist zur Immatrikulation verlängern.

Es gäbe genügend Varianten dem Problem Herr (oder Frau) zu werden. Man müsste sich nur hinstellen und eine davon durchziehen. Dem Leben muss man sich stellen können, und Schwanz einziehen und auf Hilfe warten ist im echten Leben meistens keine gute Idee. Auch etwas, das man bei einer Reifeprüfung lernen sollte.

Der Held mit den Masken

Ohne KategorieUnsere Bundesregierung ist gerade dabei, die Anti-Corona Maßnahmen ordentlich zu verschärfen. Zum Beispiel muß jeder, der ab 1. April einkaufen geht, eine der aus diversen Arztserien bekannten OP-Masken tragen. Nein, das ist kein Scherz.

Die Maßnahme ist durchaus sinnvoll, auch wenn diese Art der Masken eine Ansteckung mit dem Virus aktiv nicht verhindern können. Es geht dabei darum, andere Menschen passiv zu schützen, wenn man selbst krank ist oder es sein könnte. Und wenn jeder so eine Maske aufhat, wird eine Ausbreitung des Virus auf jeden Fall verlangsamt. Und genau darum geht es ja bei all diesen Maßnahmen.

In Ostasien hat man derartiges den Menschen schon seit Jahrzehnten eingetrichtert, was unter Umständen auch mit ein Grund ist, warum Japan und Südkorea die Corona Pandemie bislang halbwegs im Griff haben.

Leider gibt es ein kleines Problem für unseren Wunderwuzzi Kurz: Wo will er denn die ganzen OP Masken (angeblich 4 Millionen am Tag) auftreiben? “Seit Tagen” bemüht er sich schon darum, das ist schön, aber hier in Japan sind sie schon seit Wochen ausverkauft und in anderen Ländern, wo man sie standardmäßig trägt und entsprechend groß produziert, sieht es wahrscheinlich nicht viel besser aus.

Es ist auch nicht sinnvoll, ein ohnehin knappes Gut noch weiter zu verknappen und damit den Menschen, die diese Masken wirklich dringend brauchen – Pflegepersonal, Hausärzte und deren Sprechstundenhilfen, also überall wo “irgendetwas” besser ist als “gar nix” – vorzuenthalten.

Der Kiebitzer schaut sich das weiterhin an. Ohne Mundschutz, aber aus sicherer Entfernung…

Die Unbelehrbaren 5%

Ohne KategorieÖsterreichs Ausgangsbeschränkungen gelten bis Ostermontag, und anscheinend halten sich auch 95% der Leute daran, etwas, das sich der Kiebitzer nie hätte vorstellen können. Bleiben 5% der Einwohner, die offenbar glauben, sie wären unverwundbar und auch sonst die Ausnahme und überhaupt. Beispiele gefällig?

  • Leute, die nach Slowenien fahren wegen ein paar Tschick.

Sucht ist dem Kiebitzer ja nicht fremd, aber: echt jetzt? Wie kann man die überhaupt über die Grenze lassen, nur so eine Frage an die Beamten vor Ort.

  • Der steirische FPÖ Landesrat Hirschmann, der musste ganz dringend seinen Tennisclub “managen”, mit ein paar Freunden, ein paar Bier und Pizza.

Der Herr hat mittlerweile alle seine Ämter zurückgelegt. Gut so! So krisenfest der Job auch sein mag, als Politiker hat man eine gewisse Vorbildfunktion. So oder so.

  • Die junge Tschechin, die aus dem Tiroler Quarantänegebiet aufgebrochen ist, um eine Bergtour zu machen.

Fairerweise muß man sagen, daß sie offenbar alleine unterwegs war, und sie mit ihrem Ausflug theoretisch niemanden krank oder Umstände gemacht hätte. Praktisch hat sie sich allerdings in einem Schneefeld verfranzt und mußte einen Notruf absetzen. Bei Ankunft im Tal wurde ihr eine Anzeige überreicht. Eine saftige Rechnung der Bergrettung kommt hoffentlich noch nach.

  • Diverse Leute in diversen Onlineforen, die es immer noch nicht kapieren.

Die sich beschweren, daß die Regierung (!) durch die Maßnahmen ihr Leben zerstört (!!) und das ihrer Familie gleich mit (!!!) Wos? Meine lieben Vollhirnis: Ihr müßt 4 Wochen zuhause bleiben, damit ihr danach überhaupt noch ein Leben habt und eine Familie! Und wenn ihr keine 4 Wochen mit eurer Familie aushaltet, ist euer Leben wahrscheinlich jetzt auch nicht so super daß man da großartig etwas zerstören könnte.

Also noch einmal, speziell an die 5%: Die Lage ist ernst. Wirklich. Ihr müßt das jetzt nicht verstehen oder mögen oder irgendwas. Ihr müßt euch einfach an die Maßnahmen halten. Je mehr Leute das tun, desto schneller ist alles wieder vorbei. Dankeschön.

Der erste Schritt zum Überwachungsstaat

Ohne KategorieDer Corona Virus hat Europa fest im Griff. In Österreich wurden diverse Maßnahmen, insbesondere die Ausgangssperre gerade bis Ostern verlängert. Der Kiebitzer findet es wirklich interessant, dass sich die meisten Leute an die Ausgangssperre halten. Gut, es gibt natürlich immer solche, die grundsätzlich gegen alles sind, aber mit denen wird man fertig. Es ist allerdings zu erwarten, dass noch mehr Menschen die Ausgangssperre brechen werden, je länger sie dauert. Irgendwie ist das auch verständlich, Stichwort Lagerkoller.

Genauso verständlich ist, dass die Regierung wissen möchte, ja: wissen muss, ob die Ausgangssperre eingehalten wird und die Leute wirklich brav zuhause sitzen. Da ist es doch wunderbar, dass heutzutage praktische jeder mittels Smartphone/Handy seinen Standort rund um die Uhr kundtut! Ein paar Mal täglich abgefragt und die Sache ist erledigt.

Das hat sich auch A1 gedacht und, weil zurückhaltend nur beim Kundendienst, nimmt die Vorreiterrolle ein und bietet der Regierung Bewegungsprofile ihrer Kunden an, anonymisiert, selbstverständlich. Nocheinmal um das deutlich zu machen: BIETET AN, offenbar ohne dass irgendwer um die Daten gebeten hätte.

Der Kiebitzer findet das höchst bedenklich, wer weiß, was die sonst noch so alles mit diesen und anderen Daten anstellen. Heutzutage sind alle Arten von Kundendaten, je persönlicher, desto besser, viel Geld wert, quasi ein immaterielles Betriebsvermögen. Und der heiligen Kuh Profit kann man nicht genügend Opfer bringen, schon gar nicht in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen.

Eine einfache Lösung gibt es nicht, aber auch jetzt bleibt es so, dass der Zweck nicht alle Mittel heiligt.

Keine Panik!

Ohne KategorieÖsterreich hat gerade zugesperrt, dank des Corona Virus. Von 0 auf 900 Krankheitsfälle in knapp 2 Wochen ist kein Lercherlschas, die Massnahmen sind durchaus angebracht.

Es gibt jetzt 2 Typen von Menschen, je nachdem wie sie dem Problem gegenübertreten. Die einen denken sich “Awa geh, so schlimm wirds schon nicht” (und freuen sich insgeheim trotzdem über den Urlaub, ahem, die Heimarbeit). Die anderen laufen voll im Panikmodus und kaufen ABC-Schutzanzüge, Nudeln und Klopapier als düften sie die nächsten 5 Jahre nicht aus der Wohnung.

Die richtige Antwort liegt, wie immer, in der Mitte: Besorgt sein ist in Ordnung, aber Panik ist zu vermeiden. Wenn man den Kopf verliert, macht das das logische Denken nicht einfacher… Und wenn man drüber nachdenkt, ist die Situation nicht wirklich extem: Wasser, Strom, Telefon, Internet, Fernsehen… funktioniert alles nach wie vor; und man darf zum Luftschnappen vor die Tür – sofern man das alleine macht.

Gut, der Kiebitzer ist von Natur aus introvertiert, für ihn machen zwei Tage auf der Couch mit einem guten Buch und genug Schokolade und Wein ein perfektes Wochenende. Das andere Leute, die sich gerne mit Leuten umgeben, vermutlich schon in kürzester Zeit an den Wänden kratzen, versteht er allerdings auch. 

Aber gut, was soll man jetzt machen, wenn man nicht hinaus darf? Hier ein paar Tips aus der introvertierten Ecke:

  • Lesen Sie ein Buch (oder hören Sie eins). Klassiker sind immer gut, weil oftmals länger als moderne Bücher. Und besser angeben kann man auch damit. Halbwegs passend: Liebe in Zeiten der Cholera
  • Jetzt, wo es endlich genügend Zeit zum Kochen gibt, können Sie neue Rezepte ausprobieren. Kochen Sie ruhig auf Vorrat – irgendwie müssen Sie das ganze Zeug, das dank Ihnen jetzt im Supermarkt fehlt, ja aufbrauchen.
  • Apropos Vorrat: Wenn Sie jemand sind, der künstlerisch tätig ist und so Dinge wie Geburtstagsgeschenke oder Weihnachtskarten selbst bastelt, hier ist die Gelegenheit, ein paar vorzubereiten. Dies eignet sich auch als Beschäftigungstherapie für Kinder.
  • Holen Sie Ihre angefangenen Projekte heraus und machen Sie sie endlich fertig, verdammt noch einmal. Ob das der alte Sessel ist, der endlich abgebeizt gehört oder die letzte ungestrichene Ecke im Vorhaus oder der halbe Pullover, der schon seit 3 Jahren auf den linken Ärmel wartet, dies ist die Gelegenheit, sich endlich einmal so richtig gut vorzukommen.
  • Beglücken Sie Freunde, Verwandte oder andere Leute, die Sie nur oberflächlich kennen mit Briefen, Postkarten oder emails (in dieser Reihenfolge der Wichtigkeit). Nichts sagt besser “mir ist langweilig” als ein auf Büttenpapier abgefasstes handschriftliches Konvolut über die Abgründe des Teetrinkens und Abwartens.
  • Räumen Sie Ihren Computer und/oder Ihr Smartphone auf. Kein Schwein braucht 139 unscharfe und generell verwordackelte Bilder von Juniors 5. Geburtstag – überhaupt wenn Junior schon seit 7 Jahren auf der Uni ist.
  • Wenn Sie schon beim Aufräumen sind, Ihr Kleiderschrank hat das sicher auch bitter nötig. Optimismus gut und schön, aber Sie passen garantiert nie wieder in diese hautengen Jeans von vor 3 Jahren. Entledigen Sie sich der Jeans und der zugehörigen Schuldgefühle auf einmal!
  • Machen Sie Ihr Testament und erstellen Sie eine Patientenverfügung bzw. Vorsorgevollmacht. Ernsthaft jetzt. Jeder, der Kinder hat oder einen Partner, sollte auf das Unvermeidbare vorbereitet sein. Auch wenn Sie zu den 98% der Menschen gehören, die Corona überleben werden, sollten Sie Ihre Angehörigen über Ihre Wünsche für den Ernstfall informieren. Besser gleich als irgendwann.